Band:

Mäkkelä | LP, CD(2015)

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Last of a dying Breed

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9pm 047/48

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MÄKKELÄ
- Last Of A Dying Breed

Es ist nicht immer der direkteste Weg den der in Deutschland lebende Finne Mäkkelä im Laufe seiner Songwriter-Laufbahn gewählt hat. Von der Lofi-Pop-Ästhetik des 2003er Debüts "Angelgold Pike's Jaw" über den Spagat zwischen Folk-Songwriting & Elektro-Experiment auf der "Penguin ep" (2005) über das rauhe Indie-Rock Album als "Mäkkelä & Orkesteri", das kammermusikalische Ausnahme-Album mit der Formation Church Of The Blue Nun bis zum aktuellsten Lebenszeichen, der 7" Vinyl-ep "Single Of The Year" (2014). Letztere eine geglückte Verschmelzung von Vaudeville-Charme, Folkpunk und klassischen Storyteller-Tugenden. Mäkkelä's stoisches Festhalten an seiner Suche nach dem eigenen, songwriterischen Stein der Weisen und somit immer konsequent am Mainstream vorbei sowie endlose Touren brachten ihm zwar über die Jahre eine loyale Anhängerschaft in allen möglichen Ecken Europas und einen Kulturförderpreis der Stadt Nürnberg ein, Für die breite Masse war und ist das aber nach wie vor einfach zu sperrig. Gut so. Denn letztendlich macht all das auch dieses, über die vergangenen vier Jahre entstandene, neue Album zu etwas besonderem.
Auf endlosen Tour-Kilometern sind da aus Beobachtungen, Begegnungen und Selbstreflexion Songs entstanden die weder formal noch harmonisch Genre-Stereotypen bedienen. Aussergewöhnliches Material, überraschende Arrangements und nicht zuletzt eine exquisite Auswahl an finnischen und deutschen Gastmusikern (aus tatsächlich höchst unterschiedlichen Bereichen) verleihen "Last Of A Dying Breed" den Charme eines skurrilen Roadmovies.
Selbstzweifel, Optimismus und Hingabe in Songs gegossen die in Rezensionen - nicht ganz zu Unrecht - zwischen "Americana mit verschrobenem LoFi-Flair", dem Schaffen eines Gavin Friday oder Billy Bragg und hochintensivem Storytelling verortet wurden. Es überrascht dabei vor allem das die Angelegenheit ungewöhnlich catchy geraten ist. Trotz einer gewissen Grund-Melancholie (das kann man einem Finnen nun beim besten Willen nicht übel nehmen) gekonnt an den Untiefen Betroffenheits-Pop und Indie Folk vorbeinavigiert. "Last Of A Dying Breed" zäumt den Singer/Songwriter-Gaul aus einem erfreulich unkonventionellen Winkel auf, was den Gesamteindruck weitestgehend klischeefrei hält...

Schlüssig erscheint denn auch das die 12 Tracks an höchst unterschiedlichen Orten aufgenommen wurden. Sind somit beinahe so viel gereist wie der Künstler selbst. Von einer alten Lagerhalle in Rovaniemi am Polarkreis über die ehemaligen DDR Rundfunkstudios in Berlin Köpenick ins Nürnberger Lone Star Studio von Frank Mollena (ex-Missouri) zurück in ein einsames Sommerhaus in Südfinnland. Um mal einige beim Namen zu nennen.
Apropos Namen. Den einen oder anderen der Mitwirkenden wird man vielleicht noch auf dem Schirm haben. Alex Sticht spielte bei den fränkischen 60s Popstern Throw That Beat. Mrs. Flow (alias Anja Kröpke) war Frontfrau/Gitarristin der Girl-Group The Shivas. Pentti Dassum schrieb mit Deep Turtle und Cosmo Jones Beat Machine finnische Underground Geschichte und tut dies aktuell wieder als Schlagwerker von Faarao Pirttikangas. Bettina Ostermeier spielt unter anderem bei Buddy & The Huddle. Maike Hilbig & Gerhard Gschlössl dürften insbesondere Jazz-Afficionados ein Begriff sein. Die Herren Pirttijärvi & Mäkitulkkila sind die Hälfte der finnischen Nightingales.

Die Erstauflage der Vinylversion kommt als 180g Pressung in aufwändigem Cover nebst Download-Code. Die CD als kostengünstige Alternative im Digifile.